achtsame Kommunikation
In der letzten Zeit werden immer häufiger Seminare unter dem Namen „achtsame Kommunikation“ mit unterschiedlichen Inhalten angeboten. Diesen Seminaren gemein, ist der Wunsch und das Bestreben den teilnehmenden Menschen den achtsamen Umgang miteinander zu vermitteln. Hierbei fließen Inhalte diverser Kommunikationsmodelle ein; die zum Teil aufeinander aufbauen und sich gegenseitig befruchten.
Zu nennen sind hier insbesondere die Kommunikationsmodelle
* des aktiven und einfühlsamen Zuhören (Carl Rogers)
* Inneres Team (Schulz v. Thun)
* Gewaltfreie Kommunikation (Marschall Rosenberg)
* Dialog (David Bohm)
* „Harvard Konzept“ (Fisher, Ury, Patton)
* dem Teilemodell (Virginia Satir)
* dem Metamodell des NLP
sowie alte und neue spirituelle Lehren (u.a. Thich Nhat Hanh).
Aus meinem Verständnis lässt sich „achtsame Kommunikation“ wie folgt erklären :
„Sein, heißt in Beziehung sein“ (Martin Buber). Wir stehen ständig über unsere Sinne mit unserer Außenwelt in Beziehung. — es ist folglich nicht möglich, nicht in Beziehung zu sein. Miteinander zu reden, ist ein Grundpfeiler jeder Beziehung. Viele von uns nehmen es als völlig selbstverständlich hin, dass wir in unserer Ehe, Beziehung, am Arbeitsplatz oder in der Schule miteinander reden und machen sich keine großartigen Gedanken darüber.
Die Grundlage jeder Erfahrung ist der Wahrnehmungsprozess und dessen Bausteine sind unsere fünf Sinne (Repräsentationssysteme): ~ sehen ~ hören ~ fühlen ~ riechen ~ schmecken
In Beziehung sein, zu kommunizieren ist etwas was im „hier und jetzt“, durch unsere Sinne geschieht.
Kommunikation ist der Spiegel unser selbst. So wie ich mich in meiner Kommunikation, in meinen Beziehungen wieder finde, so nehme ich mich selbst wahr.
Tatsächlich reden die meisten Menschen aneinander vorbei; die Folge ist, das wir uns unverstanden, häufig frustriert fühlen. Dies wiederum führt uns in das Schweigen. Da bleiben Probleme jahrelang unausgesprochen. Wir sagen nicht, womit wir unzufrieden sind oder was uns beschäftigt. Wir reden nicht mehr über unsere Sehnsüchte oder Wünsche.
Die Folge sind Frustration, Aggression, Stress bis hin zu Alltagserkrankungen, wie wir sie heute kennen.
Es lohnt sich also, zu verstehen, welche Muster in der individuelle Kommunikation entstanden sind und welchen Sinn diese erfüllen. Darauf aufbauend können wir uns fragen, wie wir in Zukunft mit diesen Mustern umgehen möchten.
Methoden dies lernen zu lernen sind Techniken, die es ermöglichen :
– Beobachtung ohne Bewertung auszudrücken
– Gefühle wahrzunehmen und zu benennen
– Bedürfnisse zu erkennen
– klare, realistische, bedinglose Bitten zu formulieren
– die Kraft einfühlsamen Zuhörens zu entdecken
– den „inneren Zeugen“ zu integrieren
– ihr Anliegen klar zu formulieren und auf Einwände konstruktiv einzugehen
– sich so auszudrücken, dass Kooperation und Motivation gefördert wird.
– Konflikte so zu lösen, dass sich die Beziehung der Beteiligten verbessert, statt
darunter zu leiden.
Um dies zu erreichen werden verschiedene Kommunikations- und Meditationstechniken eingesetzt, deren Ziel es ist den Prozess der Selbstwahrnehmung und Selbstveränderung in Gang zu setzen. In diesem Prozess werden unter konstruktiver Mitwirkung von Berater und Klient, Visionen entwickelt, Ressourcen entdeckt und zielorientiert eingesetzt um schließlich individuelle Lösungen und gewünschte Ergebnisse zu realisieren.
„achtsame Kommunikation“ findet ihre Einsatzmöglichkeit in allen Dingen des Lebens; sie wird häufig in Verbindung mit Konfliktklärung, in der Paartherapie und in der Ausbildung von Führungskräften eingesetzt.
Der Autor ist NLP-Mastercoach und Mitglied im Arbeitskreis „achtsame Kommunikation“. Er bietet selbst Seminare und Trainings zu dem genannten Themenbereich an.
Weitere Informationen finden Sie auch unter Coaching Praxis Melsungen.